Es ist eine Kleinstadt, mit hohen Platanen und grünen Bächen, die L’Isle-sur-la-Sorgue „die Insel in der Sorgue“, die Quelle des Flusses entspringt in einer sehenswerten, wasserreichen Karstquelle bei Fontaine-de-Vaucluse und mündet im Gemeindegebiet von Bédarrides in die Ouvèze
Dort, wo sich die Sorgue in zwei Bäche teilt, ist das Dorf L’Isle-sur-la-Sorgue entstanden. In den letzten 40 Jahren hat sich L’Isle-sur-la-Sorgue zur Antiquitätenhauptstadt der Provence, ja, ich würde meinen sogar ganz Frankreichs entwickelt. Die Metropole Paris hat diesbezüglich große Konkurrenz bekommen.
Hier gibt es zahlreiche Antiquitätenläden, Kunstgalerien und Einrichtungsgeschäfte, die überall in der Stadt und Region verteilt sind. Wer aus der dieser Szene kommt für den ist es schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern gehört zum festen Jour Fixe in die Terminkalender.
Sonntagsmarkt – Antiquitäten und Trödelmarkt
Am Sonntagmorgen verwandelt sich der Ort in ein Sammelsurium von Antiquitäten und Trödel, insgesamt etwa 300 Stände. Die beste Zeit für einen Besuch ist, wenn die Straßen bunt und lebendig sind, und wenn der Markt um 12.30 Uhr endet, geht’s dann meist irgendwo zum Mittag in einem der vielen entzückenden Restaurants in der Nähe. In L’Isle-sur-la-Sorgue gibt es eine Vielzahl von Restaurants, Cafés, Brasserien, Pizzerien und Spitzenrestaurants, da findet sich immer was für jeden Geschmack.
Ein Fluß fließt durch die Stadt
Dies ist das heutige Gesicht von L’Isle-sur-la-Sorgue, aber es sagt nichts darüber aus, wie die Stadt entstanden ist. Und das liegt an dem kristallklaren, smaragdgrünen Wasser, das durch die Stadt fließt, seicht und ruhig genug, dass man quasi die Forellen im Wasser faulenzen sehen kann, aber mächtig genug, um die Industrie anzuziehen.
Die Wasserräder, die in der Stadt zu sehen sind, zeugen von der Textil- und Papierindustrie, die in L’Isle-sur-la-Sorgue florierte, und die prächtigen Herrenhäuser in der Stadt waren die Häuser der reichen Kaufleute, die von der Kraft des Flusses profitierten.
L’Isle-sur-la-Sorgue trägt den Beinamen „Venedig der Provence“ – ein bisschen übertrieben, wie ich finde, aber angesichts der vielen Wasserwege auch wieder berechtigt. Und egal, zu welcher Jahreszeit man die Füße in den Fluss steckt, er hat immer eine Temperatur von ca. 13 Grad Celsius. Warm ist was anderes, aber im Sommer ganz angenehm.
Place de la Liberté – die Altstadt
L’Isle-sur-la-Sorgue ist eine schöne Stadt zum Flanieren. Es gibt ein paar moderne Schandflecke, aber wo gibt’s die nicht, die meisten Bars und Cafés haben sich allerdings ihre Authentizität bewahrt, kleine Stege führen über das Wasser, und enge, verwinkelte Gassen führen in den alten Stadtkern und in die Innenhöfe.
Mitten in der Altstadt befindet sich eine übermäßig vergoldete Kirche, die – Notre-Dame-des-Anges -, an Sommerabenden finden hier klassische Konzerte statt, die man mit einem Abendessen im Freien auf dem Platz kombinieren kann.
Die Anreise
L’Isle-sur-la-Sorgue liegt in der Nähe von Avignon. Das ist ca. 30 min. mit dem Auto entfernt. Der nächste Flughafen ist Marseille und liegt mindestens 1 Autostunde entfernt. Einen direkten Flug ab Hamburg gibt es nicht, man muss immer einmal in Paris, Frankfurt oder München umsteigen je nachdem mit welcher Airline man fliegt. Man kann aber auch bis Paris fliegen und dann weiter mit dem TGV bis nach Avignon fahren, dort steigst du in die TER (Regionalbahn) nach L’Isle-sur-la-Sorgue um.
Die Anreise ist jetzt nicht so toll, ganz besonders wenn man regelmäßig zwischen L’Isle-sur-la-Sorgue und Hamburg pendelt, aber es lohnt sich, wenn man bedenkt, wie schön die ganze Umgebung ist. Es ist ein ganz besonderer Platz in Südfrankreich, wo man sich sofort wie zuhause fühlt.
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