Wenn ihr in mal London seid und euch dort zufällig mal langweilig werden sollte, dann besucht doch das New Forest Naturschutzgebiet, das ist ein kleiner Nationalpark in England, wo die New Forest Ponys in gesamten Park frei herumlaufen.
Der New Forest wurde 1079 von Wilhelm dem Eroberer gegründet und liegt etwas über eine Autostunde südlich von London entfernt zwischen den Städten Southampton und Bournemouth. Natürlich ist der Tourismus hier vollends etabliert, zwar wurden die Tiere etwas in ihrer natürlichen Wildbahn eingeschränkt, aber gleichzeitig hatte ich das Gefühl gehabt, das manche Ponys nicht nur sehr zugänglich sind; sondern es auch genießen Kontakt mit den Menschen zu haben. Und es kann auch schon mal vorkommen, dass auf einmal ein Esel oder Pony neben dir steht und auch ein Stück von deinem Apfel haben will.
Lebensraum der New Forest Ponys. Die Tiere leben auf einem 300km² großen Naturschutzgebiet, was aus Wiesen, Wäldern und hügeligen Heideflächen besteht. Aber nicht nur Ponys sind dort zu finden, sondern auch Rinder und viele andere Tiere. Es sind zwar im Park überall Zäune aufgestellt, die verhindern sollen, dass die Tiere ausbrechen bzw. auf die Landstraßen laufen. Es passiert aber trotzdem das die Pferde ein Schlupfloch finden und dann plötzlich auf der Straße stehen, daher darf man hier auch nie schneller als 40km/h fahren. Hier gilt die Regel: Tiere haben immer Vorfahrt.
Wer kümmert sich um die Ponys? Wie in jedem Nationalpark gibt es Verwalter und Ordnungshüter. In den USA sind das die Parkrangers und in England sind das die „Verderer“. Diese Bezeichnung stammt noch aus einer alten königlichen Ordnung. Im Forest Park gibt es 10 Vederers, die legen die Allgemeinen Verordnungen und Gesetze fest und müssen auch dafür sorgen, dass diese eingehalten werden. Dann gibt es noch die „Communers“ (Untertan, Grundherr) oder auch Pächter, die sind die Eigentümer erkaufter Gebiete und die dort lebenden Pferde werden ihnen dann zugeordnet. Dafür müssen die Communers Steuern bezahlen, wovon wiederum die „Agister“ bezahlt werden, die sich wirklich um die Tiere kümmern.
Kontrolle Herdenpopulation und Zuchtline. Die New Forest Ponys sind halb wilde Pferde. Das bedeutet zwar das sie unbestimmt und natürlich leben können, aber eben nur auf einem bestimmten Gebiet. Um eben die natürliche Versorgung (Gras und Wasser) garantieren zu können, darf die momentane Anzahl von ca. 3000 nicht überschritten werden. Hengste werden nur an bestimmten Monaten in die Herde gelassen. Nach der Trächtigkeit der Stuten werden die Fohlen dann meist im Frühjahr oder Sommer geboren. Damit die Zuchtlinie rein und gesund bleibt werden die Hengste alle paar Jahre ausgetauscht. Mehrfach im Jahr findet hier auch einer der größten Pferdemärkte statt, wo Pferdeliebhaber sich ein echtes New Forest Pony kaufen können.
Was müsst ihr so als Besucher beachten? Auch wenn die Wildpferde frei herumlaufen, darf man die Gefahr eines frei lebenden und ungezähmten Tieres nicht unterschätzen. Daher lautet die Regel: beobachten: Ja; anfassen und füttern; Nein.
Was könnt ihr noch sehen in New Forest? Wer sich nicht gut auskennt, der kann eine Tour mit einem typischen, englischen Doppeldeckerbus machen, der durch die Orte Beaulieu, Exbury, Lyminton, Brockenhurst und Lyndhurst fährt. Es gibt aber auch Möglichkeiten sich ein Fahrrad zu leihen und dann kann man die Gegend auf eigne Faust erkunden.
Anreise. Demjenigen, dem es nichts ausmacht, mit dem Auto auf der verkehrten Seite zu fahren, kann sich einen Mietwagen nehmen. Mit der Bahn lässt es sich allerdings viel bequemer von London aus anreisen. Falls ihr nicht aus London kommt, Southampton hat auch einen Flughafen und könnt daher auch direkt mit dem Flugzeug anreisen.
Hotels. Bed & Breakfast: Passford House – https://www.passfordhousehotel.co.uk/, 3-Sterne-Hotel: White Rabbit Hotel, Lyndhurst – https://www.greenekinginns.co.uk/hotels/the-white-rabbit-hotel/, oder 4-Sterne Hotel: Forest Park Country Hotel & Inn – https://forestpark-hotel.co.uk/, oder 5-Sterne-Hotel: Chewton Glen Hotel – https://www.chewtonglen.com/
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