Die Provence, das ist eine hügelige Landschaft mit duftenden Lavendelfeldern, Olivenhainen und Pinienwäldern, mit entzückenden Dörfern und Straßen aus Kopfsteinpflaster. Die Gegend hat schon Generationen von großen Künstlern inspiriert. Und wenn ihr euch wie Van Gogh und Cezanne in die hügelige Landschaft der Provence begeben wollt, dann macht ihr das am besten mit dem Fahrrad.
Besonders beliebt sind die Fahrradrouten rund um die Weinberge. Wer es etwas sportlicher mag, kann zum Nationalpark George du Verdon (Grand Canyon du Verdon) hinauffahren. Der Anstieg dieser Strecke, kann aber ganz schön anstrengend sein. Wollte ich nur mal vorwegsagen. Aber dafür, wenn man endlich oben angekommen ist, wird man mit einer spektakulären Aussicht und tiefe Schluchten, einen türkisfarbenen Fluss, steile Felswände und Grotten belohnt. Ein wirklich schöner Ort, um die Tierwelt, insbesondere Raubvögel, zu beobachten.
Mir persönlichen gefallen ja eher, die Fahrradrouten die durch die Weinberge führen und die durch die mittelalterlichen Dörfer gehen, wo man eine Erkundungstour alter römischer Sehenswürdigkeiten machen kann. Man will ja nicht nur die bezaubernde Provence entdecken, sondern auch erleben. Und das geht nur, wenn man sich auf das berühmte französische „Savior-Vivre“ einlässt.
Zu welcher Zeit reist man am besten in die Provence?
Obwohl jede Jahreszeit in der Provence so sein Reiz hat, würde ich sagen: „Natürlich, wenn der Lavendel blüht!“ Und das ist so ab Mitte Juni bis Juli/August. Dann ist allerdings auch Hochsaison in der Region und es ist sehr voll dort.
Im Juni spürt man auch schon, dass der Sommer nicht mehr weit ist. Das merkt man daran, dass es wärmer wird, man den Gesang der Zikaden hören kann und die Lavendelfelder in Lila leuchten. Und es ist die Zeit der Musik-, Tanz und Theaterfestivals. Wer lieber den Touristentrubel der Hochsaison aus dem Weg gehen möchte, der kommt im Herbst, wenn die Weinberge in wunderschöne Farben tauchen.
Welche ist die schönste Fahrradroute in der Provence?
Im Sommer ist es wunderschön von Crillion le Brave in Richtung Lavendelfelder zu fahren. Auf der Route gibt’s auch entzückende Restaurants, wo man dann zur Mittageszeit auf einer schattigen Terrasse sich kurz ausruhen und was essen kann, bevor es auf eine 20 km sanfte Abfahrt in Richtung der atemberaubenden Schlucht der Georges de la Nesque geht – das ist wohl meine Lieblingsroute und mit vielen, kleinen Picknick-Pausen kommt einem die Strecke auch gar nicht so lang vor. Und man findet dort auch unglaublich viele schöne Fotomotive.
Wie organisiere ich eine Fahrradtour durch die Provence?
Am einfachsten ist es eine organisierte Radreise über einen Reiseveranstalter zu buchen. Da radelt man in einer Gruppe auf einer fest vorgegebenen Route von Hotel zu Hotel. Der Nachteil ist allerdings man muss sich der Gruppendynamik anpassen. Das heißt das Fahrtempo bestimmt der langsamste Fahrer und es ist auch keine Zeit für individuelle Wünsche, wie z.B. Besichtigung versteckter kleiner Orte, für kleine Wanderungen abseits der Route oder spontane Weinverköstigungen.
Wer doch lieber in Eigenregie seine Fahrradtour planen möchte, muss sich vorab gut vorbereiten. Der Nachteil ist zwar man muss sich um die eigne Anreise, Unterkunft und Leihfahrrad selbst kümmern, aber die Vorteile überwiegen, da man bei der Tagesplanung frei und unabhängig ist. Ich empfehle vor Reiseantritt einen groben Reiseplan bzw. Route zu folgenden Themen zu erstellen: Radtouren und Wanderungen, Kultur und Kunst, Café und Restaurants und Weinproben bei kleinen Winzerbetrieben. So hat man zwar einen Plan, aber man ist noch flexibel, wenn man mal keine Lust hat aufs Radfahren hat und lieber mal eine Dorfbesichtigung machen möchte oder einfach mal die Beine hochlegen und am Pool entspannen möchte.
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