Abschied nehmen von deinem Pferd

(Archiv-Artikel_ Text: Kleine Schwester Blog _ Equestrian Edition)

Wenn es Zeit ist sich vom seinem geliebten Pferd Abschied zu nehmen, dann ist das ein schwerer Moment für jeden Reiter.

Wie weiß man, wann der Moment gekommen ist?

Oft zeigen uns die Pferde von selbst, wann es so weit ist. Man muss nur die Zeichen erkennen. Erste Anzeichen dafür sind, dass das Pferd nicht mehr fressen mag, sehr langsam geht oder sehr schlecht aufstehen kann bzw. gar nicht mehr auf die Beine kommt. Dann ist es Zeit für den Pferdebesitzer zu handeln und das Tier zu erlösen.

Obwohl viele Reiter wissen, dass irgendwann der Tag „x“ kommt, verdrängen viele den Tod. Dabei ist es wichtig sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen. Denn der Tod gehört nun mal zum Leben dazu. Wenn Pferde von uns gehen, dann versuche dich in das Tier hineinzufühlen, schaue ihm in die Augen und du findest die Antwort auf deine Fragen.

Ein Pferd einzuschläfern kostet ca. 300 Euro und wird durch einen Tierarzt deines Vertrauens durchgeführt. Der Tierarzt legt das Pferd vor dem Einschläfern in Vollnarkose. Danach wird ein hoch dosiertes Betäubungsmittel gespritzt. Dann ist das Pferd tot.

Während man noch über den Verlust des Pferdes trauert, geschieht danach alles ganz schnell, die Tierkörperbeseitigungsanstalt wird informiert, um den Körper des toten Pferdes abzuholen. Für viele ist der Abtransport des leblosen Körpers richtig schmerzhaft, weil einem Bewusst wird, dass einem jetzt das Pferd genommen wird. Nie wieder wird es dich von dort aus fröhlich begrüßen. Nie wieder wird es dir frech seinen Gumminapf mit der weichen Pferdenase entgegenstupsen mit der dem Hinweis, dass es jetzt Hunger hat. Nie wieder wirst du dir deinem Pferd ein Apfel oder eine Karotte teilen. Es ist ein merkwürdiges Gefühl die Box so leer zu sehen und zu wissen, dass dein Pferd hierhin nicht mehr wiederkehrt.

Daher ist es wichtig bewusst Abschied zu nehmen und zu einem Ritual werden zu lassen.

Um den Verlust des Pferdes richtig zu verarbeiten, sollte man in die Offensive gehen. Sich zurückziehen ist das schlimmste was man für sich selbst machen kann. Reden hilft. Suche dir einen einfühlsamen Gesprächspartner, der gut zuhören kann. Erinnere dich an die schönen, lustigen und ja vielleicht auch an die nervigsten Momente, die du mit deinem Pferd hattest. Je mehr du dir von der Seele redest, umso besser fühlst du dich.

Solltest du dennoch, das Gefühl haben mit dem Verlust allein nicht zurechtzukommen, dann hole dir professionelle Hilfe.

Man braucht aber nur die anderen Pferde beobachten, wie die mit der Trauer umgehen, wenn plötzlich ein Kumpel aus der Herde fehlt. Pferde untereinander haben nämlich auch ein Trauerritual. Die laufen dann auf und ab auf der Weide, aber bald sagt deren Instinkt, das es weitergehen muss.

Und es geht auch weiter. Verschließe dich deswegen nicht vom Leben. Lasse die Trauer zu, stehe zu deinen Gefühlen und ganz wichtig rede darüber und du wirst sehen es wird dir sehr bald besser gehen. Wie sagt man so schön: „Die Trauer vergeht, die Erinnerung bleibt!“

Wenn Pferde von uns gehen… Geschichten erzählen, Abschied nehmen, Loslassen, Trost finden.
Pferd im Bild: Summerwind

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